Über 100 Jahre Qualität in Barop!

(Dieser Artikel ist vom 29.01.1996 aus der "Südwest-Zeitung")

Die Fleischerei Muntz in Dortmund Barop, ist ein lebendes Stück des alten Barop, welche vor der Jahrhundertwende größer als Hombruch war. Jetzt wird das alteingesessene Geschäft vom Enkel des Gründers weitergeführt.

Im Jahre 1896 kam Otto Muntz, der Großvater des jetzigen Inhabers, als Wanderbursche aus Saalfeld in Thüringen in das damals gelobte Land, nach Westfalen. Zusammen war er mit einem Kameraden zu Fuß in der Heimat aufgebrochen und bis nach Westfalen getippelt. In Eichlinghofen wurde damals gerade ein Fleischergeselle gesucht. Er nahm die Stelle an und blieb 12 Jahre. 1908 machte er sich dann in Werne bei Bochum selbständig. Aber es hielt ihn dort nicht, denn bei Eichlinghofen hatte er Freunde und so kam er dann 1909 nach Barop, welches ein aufstrebender Ort war.


In der damaligen Harkortstraße (heute Am Spörkel) machte er im Hause Pähler eine eigene Fleischerei auf. Gleich nach dem 1. Weltkrieg kaufte er dann ein paar Häuser weiter das heutige "Eigentum". Drüben, über die Hochstrasse (heute Menglinghauserstrasse), nannte sich der heutige Spörkel noch Borsigstrasse. Es war damals noch vieles anders in Barop.
Der Ort hatte seinen eigenen Bahnhof und auch seinen eigenen Marktplatz. Zwischen dem Spörkel und der Bahnschranke führten schon damals die Treppen den Baroper Amtsberg hoch.

Hier hatte der Schutzmann Emil Martin, eine Respektsperson mit Pickelhaube, sein Arrestlokal. Hier sperrte er die Sünder und Besoffenen ein. Es kam auch vor, daß er selber eine gehörige Tracht .Prügel bekam. Die Täter hat man nie gefaßt.

Mit der Eingemeindung änderte sich in Barop viel. Aus der alten Harkortstraße wurde die Straße "Am Spörkel", aus der Hochstraße die Menglinghauser Straße und aus der Borsigstraße wurde das nördliche Stück des Spörkels. Das ist aber eine besondere Geschichte.

Die alte Borsigstraße hatte der Volksmund wegen der zänkischen Weiber "Käbbelgasse" genannt. Als dann die Eingemeindung nach Dortmund kam, wurde auch diese Straße umbenannt, weil es in Dortmund schon eine Borsigstraße gab. Die neuen Stadtväter, mit den örtlichen Gegebenheiten nicht so recht vertraut, brachten ein Straßenschild an. Die Aufschrift: "Käbbelgasse". Man hatte geglaubt, "Käbbel", sei so einer wie Borsig oder Harkort gewesen. Erst auf den geharnischten Protest der Baroper wurde dieses Straßenstück auch in "Am Spörkel", umbenannt.

Otto Muntz, der Großvater, führte sein Geschäft über die schwersten Jahre. 1950 übernahm es der Sohn. Friedrich, baute es aus und verstärkte den guten Ruf für nur beste Fleisch- und Wurstwaren. Obwohl Barop nicht mehr das war, was es einmal gewesen ist, konnte sich Friederich Muntz einen Kundenstamm schaffen, der weit über Hombruch und Barop hinaus ging.

Jetzt, 1986, konnte er das Geschäft in die Hände seines Sohnes Otto legen. Er wird es in der 3. Generation führen. Neben feinsten Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Schlachtung, führt er ein großes Angebot an Konserven, feine Salate und beste Käsesorten, spezialist ist er in rustikalen Büfetts, Grillschinken und seit einiger Zeit macht er auch im Online-Spezialitätenhandel.

Der Stamm treuer Kunden weiß, warum er oft den weiten Weg nach Barop macht.