Die
Fleischerei Muntz in Dortmund Barop, ist ein lebendes
Stück des alten Barop, welche vor der Jahrhundertwende größer
als Hombruch war. Jetzt
wird das alteingesessene Geschäft vom Enkel des Gründers weitergeführt.
Im Jahre 1896 kam Otto
Muntz, der Großvater des jetzigen Inhabers, als Wanderbursche
aus Saalfeld in Thüringen in das damals gelobte Land, nach Westfalen.
Zusammen war er mit einem Kameraden zu Fuß in der Heimat aufgebrochen
und bis nach Westfalen getippelt. In Eichlinghofen wurde damals gerade
ein Fleischergeselle gesucht. Er nahm die Stelle an und blieb 12 Jahre.
1908 machte er sich dann in Werne bei Bochum selbständig. Aber
es hielt ihn dort nicht, denn bei Eichlinghofen hatte er Freunde und
so kam er dann 1909 nach Barop, welches ein aufstrebender Ort war.
In
der damaligen Harkortstraße (heute Am Spörkel) machte er
im Hause Pähler eine eigene Fleischerei auf. Gleich nach dem 1.
Weltkrieg kaufte er dann ein paar Häuser weiter das heutige "Eigentum".
Drüben, über die Hochstrasse (heute Menglinghauserstrasse),
nannte sich der heutige Spörkel noch Borsigstrasse. Es war damals
noch vieles anders in Barop.
Der
Ort hatte seinen eigenen Bahnhof und auch seinen eigenen Marktplatz.
Zwischen dem Spörkel und der Bahnschranke führten schon damals
die Treppen den Baroper Amtsberg hoch.
Hier
hatte der Schutzmann Emil Martin, eine Respektsperson mit Pickelhaube,
sein Arrestlokal. Hier sperrte er die Sünder und Besoffenen ein.
Es kam auch vor, daß er selber eine gehörige Tracht .Prügel
bekam. Die Täter hat man nie gefaßt.
Mit
der Eingemeindung änderte sich in Barop viel. Aus der alten Harkortstraße
wurde die Straße "Am Spörkel", aus der Hochstraße die Menglinghauser
Straße und aus der Borsigstraße wurde das nördliche Stück
des Spörkels. Das ist aber eine besondere Geschichte.
Die
alte Borsigstraße hatte der Volksmund wegen der zänkischen
Weiber "Käbbelgasse" genannt. Als dann die Eingemeindung
nach Dortmund kam, wurde auch diese Straße umbenannt, weil es in
Dortmund schon eine Borsigstraße gab. Die neuen Stadtväter,
mit den örtlichen Gegebenheiten nicht so recht vertraut, brachten
ein Straßenschild an. Die Aufschrift: "Käbbelgasse".
Man hatte geglaubt, "Käbbel", sei so einer wie Borsig oder
Harkort gewesen. Erst auf den geharnischten Protest der Baroper wurde
dieses Straßenstück auch in "Am Spörkel", umbenannt.
Otto Muntz, der Großvater, führte sein Geschäft über
die schwersten Jahre. 1950 übernahm es der Sohn. Friedrich, baute
es aus und verstärkte den guten Ruf für nur beste Fleisch- und
Wurstwaren. Obwohl Barop nicht mehr das war, was es einmal gewesen ist,
konnte sich Friederich Muntz einen Kundenstamm schaffen, der weit über
Hombruch und Barop hinaus ging.
Jetzt,
1986, konnte er das Geschäft in die Hände seines Sohnes Otto
legen. Er wird es in der 3. Generation führen. Neben feinsten Fleisch-
und Wurstwaren aus eigener Schlachtung, führt er ein großes
Angebot an Konserven, feine Salate und beste Käsesorten, spezialist
ist er in rustikalen Büfetts, Grillschinken und seit einiger Zeit macht er auch im Online-Spezialitätenhandel.
Der
Stamm treuer Kunden weiß, warum er oft den
weiten Weg nach Barop macht.